Doro Moritz berichtete in einer Mitgliederversammlung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am 21.03.01 über ihre Arbeit als Vorsitzende des Hauptpersonalrats der Lehrkräfte, in dem die GEW stark vertreten ist.
Besondere Kritik äußerte sie an den Leistungsstufen und Leistungsprämien, die Für Schulleiter bedeuteten die Leistungsstufen und Leistungsprämien eine Mehrarbeit, die sie nicht mehr leisten könnten, wenn sie die Vergabe gewissenhaft handhaben wollten. Die GEW versucht weiterhin nach der Formel "Zeit statt Geld" eine Umrechnung der Leistungsstufen und Leistungsprämien in Deputate zu erreichen, die der ganzen Schule zugute kommen. Für jeweils 10 Beamtinnen und Beamte könnten 1,5 Deputatsstunden der Schule zugute kommen. Der Personalrat habe wenigstens erreicht, dass die Leistungsstufen zuerst probeweise eingeführt werden und die Kultusministerin habe einer Umfrage über die Auswirkung der Leistungsstufen zugestimmt. Der Einsatz der GEW habe auch dazu geführt, dass Schulen mit Zustimmung der Schulkonferenz noch einen pädagogischen Tag an einem Schultag durchführen könnten, an dem sie Konzepte für die Schule diskutieren und sich schulintern fortbilden. Die GEW wehre sich gegen die weitere Ausweitung der Arbeitszeit durch Verlagerung von Fortbildung in die Ferien. Nach wie vor verweigere jedoch die Landesregierung eine Einführung der Altersteilzeit für Beamtinnen und Beamte. "Teufel schaltet nach wie vor auf stur." Gegenüber den jungen Kolleginnen und Kollegen, die nicht eingestellt würden, sei das ein Affront, denn Altersteilzeit hätte ihnen ein Einstellungstor eröffnen können. Die Landesregierung habe lieber Geld für die unnütze Imagekampagne fürs Land ausgegeben. Doro Moritz kann gut rechnen: Schon sei zu beobachten, dass die Zahl der Referendare an den Seminaren in den nächsten Jahren deutlich zurückginge. Deren 170 Deputate werden nächstes Jahr in unseren Schulen fehlen. Im letzten Sommer gab es vier mal so viele Bewerber wie Lehrerstellen. Dieses Jahr wird es noch ungünstiger aussehen, weil Stellen als Wahlgeschenk vorgezogen wurden. Wieder würden viele junge Kolleginnen und Kollegen nicht eingestellt. "Andere Bundesländer werden diese Leute holen." Stütz- und Fördermaßnahmen würden weiterhin nicht stattfinden können, bei gleichzeitiger Einführung von Englisch in der Grundschule. "So kann keine Chancengleichheit aussehen," urteilte sie über die Sozialpolitik in unserem Land. |